Wolfgang Smejkal:

 

Wasser hat mich immer schon fasziniert, schon als Kind konnte man mich von Aquarien kaum losreissen. Fast verwunderlich ist es, das es dann doch bis 1999 gedauert hatte, dass ich mich in einen Tauchkurs einschrieb. Was soll ich sagen – ich war tauchsüchtig von meinem ersten „Unterwasser-Atemzug“ an. Durch meinen Beruf hatte ich das Glück regelmäßig in „wärmere Gefilde“ zu kommen, wo ich dann fast nur mehr unterwasser anzutreffen war. Wie das aber bei „Süchtigen“ so ist, war mir das schon bald nicht mehr genug. Ich bin Österreicher, wir haben in Österreich so viele Seen, da muss man ja schließlich auch tauchen können! Da ich mir sehr wohl bewusst war, dass kalte, finstere Seen ein durchwegs anspruchsvolles Tauchgebiet sein können, war Sicherheit und Fortbildung für mich immer an erster Stelle. So besuchte ich regelmäßig Fortbildungskurse und legte schließlich 2002 meine Tauchlehrerprüfung (damals noch nach PADI) ab.

Im gleichen Jahr erfüllte ich mir einen Traum, den ich seit eines Mexikourlaubes hatte: Das Höhlentauchen von der Pike auf zu erlernen.

Eli und ich durften mit Fred Devos unseren NACD Full Cave Kurs genießen. Wie ihr schon bei Eli’s Vorstellung gelesen habt, war Fred damals schon am Weg zum GUE Instructor und somit war der Kurs sehr DIR lastig. Dieser Kurs änderte meinen Taucherischen Werdegang grundlegend: Für mich, als sicherheitsbewussten Menschen, ist diese Art des Tauchens genial: Klare Strukturen, einheitliche Standards und ein ganzheitliches System, welches in jedem Umfeld anwendbar ist.

Nach dem Full Cave Kurs waren wir mind.2x im Jahr in Mexico um dort die Höhlen zu betauchen. Wir bildeten uns auch auf diesem Sektor fort, so machten wir einen Stage und einem Höhlenvermessungskurs. Was wir bei den folgenden Aufenthalten auch anwandten: Wir haben einen Teil des Systems Xtaby vermessen.

Nicht nur das Höhlentauchen, sondern auch das Tauchen an und in Wracks hat mich in den Bann gezogen. Viele Wracks haben den Nachteil (oder Vorteil ;) ), dass sie tiefer als die empfohlenen Sporttauchgrenzen liegen. So lag es auf der Hand, dass wir einen Trimix Ausbildung machen wollten. Was lag da näher als ein DIR Kurs? GUE war damals für uns ein bisschen ein Mysterium, da unsere Freunde in Mexico aber alle GUE Instructoren waren und sind, ergab sich im Zuge eines Mexiko Aufenthaltes, dass wir den GUE Fundamentals Kurs bei Danny Riordan besuchten. Dieser Kurs war für mich absolut faszinierend, da er alles konkret auf den Punkt brachte: Sei es nun Ausrüstungskonfiguration oder Standards alles konnte schlüssig begründet werden warum wir es besser so tun. Das einschneidenste Erlebnis für mich war, dass man auch „blind“ sprich ohne Maske oder mit geschlossen Augen die Tiefe perfekt halten kann. Man sensibilisiert in diesem Kurs alle Sinne und bekommt dadurch einen enormen Überblick, dies erweitert wieder die Taucherischen Kapazitäten und somit fühlte ich mich dann wirklich bereit „den nächsten Schritt“ in Richtung Tech 1 zu tun.

Wir verbringen jede freie Minute im Wasser, sei es nun in den Seen, in Wracks oder in unseren geliebten Höhlen. Das Schöne ist, dass wir ganz gleich wo auf der Welt oder in welchem Umfeld auch immer die gleichen Standards anwenden und unsere Grundausrüstung die Gleiche bleibt.